Das Verhaltnis zwischen Text und Bild dient als ein interdisziplinarer Forschungsgegenstand der Literaturwissenschaft. Das Werk Hans Magnus Enzensbergers jedoch ist unter diesem Aspekt noch kaum untersucht worden. Diese Untersuchung stellt das intermediale Phanomen bei Enzensberger in den Mittelpunkt, wobei nicht nur die jungeren lyrischen und prosaischen Erscheinungen von Text- und Bildbuch fur die Forschung heranzuziehen sind, sondern auch die fruheren lyrischen Werke aus neuer Perspektive betrachtet und untersucht werden sollen. Die Frage nach dem optischen Phanomen bzw. dem Bild als materiellem Komplex von Farben und Formen in Enzensbergers Werk steht im Fokus der Untersuchung. Die vielfaltigen Ausdrucksformen von Bild-Text-Wechselbeziehungen und ihre Bedeutungen sollen aus poetologischer, buchgestalterischer, bildtechnischer und bildfunktionaler Perspektive systematisch charakterisiert werden. Berucksichtigt werden dabei auch archivalische Dokumente im Deutschen Literaturarchiv Marbach, die Enzensbergers eigene Beschaftigung mit Bildern veranschaulichen.