Die satzinterne Groschreibung im Deutschen befindet sich in der Fruhen Neuzeit an einem Wendepunkt: Wahrend des 16. und 17. Jahrhunderts geschieht die allmahliche Ausbreitung der Majuskelsetzung auf alle satzinternen Substantive. Diese Arbeit geht der Frage nach, welche Faktoren die Ausbreitung der satzinternen Groschreibung im Deutschen beeinflusst haben. Dafur wird eine umfassende Analyse an einem Korpus aus Hexenverhorprotokollen durchgefuhrt, die quantitative und qualitative Untersuchungsmethoden miteinander verbindet. Der Fokus liegt auf der Analyse des Einflusses von Belebtheit, semantischer Rolle und syntaktischer Funktion. Diese Eigenschaften werden zunachst in Isolation betrachtet. Auerdem werden sie mithilfe statistischer Verfahren kombiniert, um Interaktionen zu ermitteln. Durch erganzende qualitative Analysen werden zudem weitere Einflussfaktoren herausgearbeitet. Der Theorieteil bietet eine umfangreiche Zusammenstellung und Analyse des Belebtheitsbegriffs fur die empirische Linguistik. Die Arbeit stellt eine detaillierte Untersuchung der satzinternen Groschreibung in der Fruhen Neuzeit dar und beschreibt erstmals systematisch die Relevanz von Belebtheit und weiteren kontextabhangigen Faktoren fur dieses Phanomen.