Ich bin nur das, was ich schreibe - ist die Lebensdevise von Josef Wilms. In prekaren Verhaltnissen, vom Literatur- und erst recht vom Wissenschaftsbetrieb fast vollstandig unbeachtet, verfasst er ein riesiges Werk. Siebzig Jahre lang lebt Wilms in einem maroden Einfamilienhaus in Koln-Vogelsang, arbeitet als Autor und Herausgeber einer Literaturzeitschrift, versteht sich als Dichter, ringt um Anerkennung. Zu seiner Arbeitsweise gehoren ein extremer Ruckzug aus dem alltaglichen und literarischen Leben sowie die Verweigerung gegenuber jeglichen gesellschaftlichen Anspruchen. Das Werk dieses nach gangigen Kriterien erfolglosen Autors kommt in Form einer Literaturgeschichte von unten zur Darstellung. Seine poetologischen Reflexionen, seine Archive und Briefe, text- und veroffentlichungsgenetische Aufzeichnungen sowie Resonanzen der Rezeption lassen erkennen, wie Autorschaft hier ent- und schliesslich besteht.