Mit einer wutenden Bewegung fuhrte Robert Demant den Pinsel uber das Bild. Es gab ein knirschendes Grausch, als der Druck seiner Hand die Leinwand zerri. Noch wutender schlug er mit der Faust darauf und verschmierte die Farben, so da das Motiv, das zuvor ein Stilleben dargestellt hatte, nun aussah, als ware es das Experiment eines modernen Kunstlers. Dabei stie er einen gequalten Schrei aus. Der Maler lie Pinsel und Palette fallen, und stutzte seinen Arm an ein Regal, das an der Wand des Ateliers stand. Dort wurden Topfe und Tuben mit Farben, Pinsel und Losungsmittel aufbewahrt. Auerdem stand eine halbvolle Ginflasche darin. Robert nahm die Flasche und schaute sie nachdenklich an. Nein, ging es ihm durch den Kopf, sich zu betrinken war keine Losung. Sein Blick schweifte durch das Atelier. Es war der grote Raum in der Wohnung, die Robert vor mehr als zehn Jahren im Munchener Stadtteil Schwabing gemietet hatte. Sie befand sich im obersten Stock des Hauses. Fur den Arbeitsraum hatte der Kunstmaler ein riesiges Fenster in das Dach einbauen lassen, um genugend Licht hereinzulassen. Uberall standen Bilder, Leinwande, Rahmen und Staffeleien herum. Es roch nach Farbe und Terpentin, und es war seiner Zugehfrau strengstens verboten, das Atelier, auer zum Fensterputzen, zu betreten. Robert war der einzige, der sich in diesem Chaos auskannte. Nun sah er sich um und dachte daruber nach, was mit ihm geschehen war. Robert Demant galt seit Jahren als der fuhrende malende Kunstler. Nur zu gut erinnerte er sich an die Zeit davor. Mit Auftragen von Banken und Versicherungen, die irgendwelche Bilder fur ihre Palaste