Seinen Blog Arbeit und Struktur (2010), posthum als Buch veroffentlicht, beginnt Wolfgang Herrndorf nach der Diagnose eines Gehirntumors: Das Schreib- und Ich-Projekt ist von Erinnerungslucken markiert. Ausgehend vom Blog untersucht die Studie erstmals Konfigurationen der Gedachtnisstorung bei Herrndorf. Diskutiert werden das Spannungsverhaltnis zwischen selbstarchivierenden und selbstausloschenden Mechanismen, Genre- und (digitale) Medienkonstellationen sowie autofiktionale Schreibweisen. Das Zusammenspiel von Genre, (visuellem) Medium und der (topografischen) Organisation von Gedachtnisraumen konfiguriert auch den Amnesie-Thriller Sand (2011).