Seit ihren Anfangen im 13. Jahrhundert ist Ubersetzen eine tragende Saule der jiddischen Literatur. Der Wunsch nach Zugehorigkeit zur Weltliteratur veranlasste jiddische Kulturschaffende im 20. Jahrhundert, in einem fulminanten Kraftakt anderssprachige Literatur ins Jiddische zu ubersetzen. Der vorliegende Band ist der transnationalen wie translationalen Verfasstheit jiddischer Literatur unterschiedlicher Orte und Epochen gewidmet. Im Mittelpunkt stehen die jiddischen Kulturraume in der Sowjetunion und in Polen. Neben Reflexionen zum eigenen Handwerk werden exemplarisch literarische Ubersetzungen, Praktiken der Selbstubersetzung, der kollektiven, intermedialen sowie der kulturellen Ubersetzung behandelt. Zwolf wissenschaftliche Beitrage beleuchten Funktion und Bedeutung des Ubersetzens fur die kleine Sprache als judische Nationalsprache und deren Literatur als Weltliteratur.