Der in Neapel geborene Pankraz Vorster war der letzte Furstabt von St. Gallen. Seine Tagebucher erlauben einen Blick in die Welt eines rastlosen Reisenden, der die Hoffnung auf die Rettung von Land und Kloster nie aufgab. Zwei Jahre nach Pankraz Vorsters Wahl 1796 war mit dem Ende der Alten Eidgenossenschaft und der Besetzung der Ostschweiz durch franzosische Truppen auch das Schicksal der Furstabtei besiegelt. Eine Zukunft des Klosters ohne dessen politische und territoriale Rechte war fur ihn ausgeschlossen. Im Februar 1798 entschloss er sich angesichts der Bedrohungen durch die Bevolkerung mitten im Winter zur Flucht Richtung Wien. Bereits in Regensburg erhielt er eine Audienz beim Kaiser, der ihm seinen Schutz zusicherte. Dennoch reiste er im Mai mit dem Schiff auf der Donau weiter nach Wien, wo sich sein Interesse fur die Naturwissenschaften offenbarte.