Wie kann Gott die Zukunft kennen, wenn zukunftige Dinge nicht wirklich sind? Gabe es eine Zeit, wenn im Universum keine Veranderungen stattfinden wurden? Wie konnen wir unabhangig von der Reihe der Zeitpunkte eine Richtung in der Ordnung der Veranderungen erkennen? Aquin beantwortet alle diese Fragen in seinem Kommentar zur Physik des Aristoteles.Ihm zufolge gibt es nur Wesenheiten, die sich in der Gegenwart befinden. Die Gegenwart ist nichts anderes als das Zwischenstuck zwischen vergangenen und zukunftigen Punkten auf der Linie der Zeit. Die Zeit wiederum ist ontologisch von der Veranderung abhangig, aber obwohl sie ihr Ma ist, ist sie unabhangig vom Verstand: Die Zeit ist das, was ein sich veranderndes Ding geeignet macht, von einem moglichen Verstand in einer Reihe von aufeinanderfolgenden Stufen verstanden zu werden. Dieser revolutionare Kommentar bleibt den Nuancen von Aristoteles' Text dennoch treu und stellt einen Meilenstein in der mittelalterlichen Reflexion uber die naturliche Welt dar. Dieses Buch untersucht die zentralen Ideen, die Aquin in seinem Kommentar zu Aristoteles' Physik darlegt.