Alexander H. Schwan nimmt den bekannten Vergleich von Tanzen und Schreiben neu in den Blick und entwickelt erstmals eine umfassende Poetik der Bewegung als korperliche Schrift: ecriture corporelle. Im intensiven Dialog mit Schrift- und Bildtheorien analysiert er herausragende Arbeiten postmoderner und zeitgenossischer Choreographie, die Tanzbewegungen als ephemere Einschreibung im Raum organisieren. Er zeigt exemplarisch auf, wie diese Korperfigurationen als Veranderung eines imaginaren Schriftbildes betrachtet werden konnen. So eroffnet die Studie wichtige theoretische Perspektiven fur die Tanzwissenschaft und verandert die Wahrnehmung von Bewegung: Tanz wird sichtbar als fluchtiges Schreiben und unlesbare Schrift im Raum.