Der Antisemitismus ist ein gleichermaen langlebiges wie veranderbares Phanomen der Ausgrenzung. Seine inhomogene Verbreitung uber unterschiedliche Milieus, Communities, Kommunikationsraume und Zeitverlaufe hinweg verdeutlicht diesen Befund. Um die (Dis-)Kontinuitaten und Wandelbarkeiten des Antisemitismus fassbar machen zu konnen, entwickelt Oliver Marusczyk eine prozessorientierte Theorie antisemitischer Grenzziehungen. Zu diesem Zweck kombiniert er in innovativer Form das kultursoziologische Grenzziehungsparadigma mit der Intersektionalitatsforschung und leistet damit nicht zuletzt einen Beitrag zur Wiederannaherung von Antisemitismusforschung und soziologischer Ungleichheitsforschung.