Die psychosomatische Medizin, ursprunglich die Erkenntnis, dass eine korperliche Erkrankung seelische Ursachen hat, entwickelte sich ebenso wie die hoch anspruchsvollen psychoanalytischen Theorien zum somatischen Erkranken in den vergangenen Jahrzehnten weiter, hierbei divergierten die medizinischen und psychoanalytischen Forschungsfelder zunehmend und viele der komplexen psychoanalytischen Modellvorstellungen uber korperliches Erkranken drohen verloren zu gehen, ebenso wie psychoanalytische Haltung und Herangehensweisen. Die dringend erforderliche Verbindung psychoanalytischer Denkmodelle untereinander fand zudem ebenso wenig statt wie eine Verbindung zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der Begriff Psychosomatik steht heute oftmals fur die klinische Behandlung schwerer Personlichkeitsstorungen und somatoformer Storungen mit einem meist polipragmatischen multimodalen Vorgehen, die Moglichkeiten psychoanalytischen Verstehens und Therapierens somatischer Erkrankung, beispielsweise der Psychosomatik maligner und immunologischer Erkrankungen, bleiben oftmals ungenutzt; der in der Praxis tatige Psychoanalytiker und Psychotherapeut ist hier oft allein gelassen. Es ist Zeit fur die Verbindung und Integration der psychoanalytischen Wissensstromungen und Theoriepositionen in einem anwendbaren Modell und eine psychoanalytische Neupositionierung und Stellungnahme in der Psychosomatik. Der Psychoanalytiker Klaus Plab bietet mit seinem Buch genau diese Zusammenschau.