Der Schriftsteller Werner Bergengruen ist als der letzte große Lyriker und Novellist klassisch-romantischer Tradition bezeichnet worden. Aus dem Baltikum vertrieben in die Berliner Bohème der Zwanziger Jahre, an der Seite der Weißen Rose im Widerstand gegen Hitler, war er in der Nachkriegszeit fünfmal für den Nobelpreis nominiert. Bald nach seinem Tod vor sechzig Jahren wurde er von Adorno und den Achtundsechzigern in den Orkus der Vergessenheit verbannt. Jetzt lässt sich Bergengruen in Briefen und seinem tagebuchartigen „Compendium“ aus dem Nachlass als scharfsinniger Kritiker und Analytiker neu entdecken: ein Meister des Aphorismus und des Essays – sowie des Schüttelreims. Eckhard Lange hat die Nachlässe von München, Berlin und Marbach durchforscht.Eckhard Lange, Jahrgang 1941, trat nach einem Studium der Germanistik und Philosophie publizistisch mit zahlreichen Rundfunkfeatures zu literar- und kunsthistorischen Themen hervor sowie als Herausgeber von Fachliteratur zur Mediendokumentation.Er ist Nachlassverwalter der Werke Bergengruens, Präsident der Werner Bergengruen-Gesellschaft e.V. und Herausgeber von deren Periodikum Bergengrueniana. Lange ist verheiratet und lebt seit 1999 in Uelzen/Niedersachsen.