Mit der Figur des Gretchen hat Johann Wolfgang Goethe im "Faust" nicht nur einfach ein Madchen, sondern eine Kindsmorderin unsterblich gemacht. Und orientierte sich dabei an einem realen Beispiel, derer in den Stadtarchiven des 18. und 19. Jahrhunderts etliche nachzulesen sind. Die Kulturwissenschaftlerin Marita Metz-Becker wagt in Kursbuch 201 einen tiefen Einblick in die armlichen Lebensumstande, die elenden Bedingungen, unter denen Frauen damals Kinder zur Welt brachten, ihre bedauernswerte Stellung und die Ambivalenz ihrer Entscheidungen.